Ergo-Marathon 2023 Hamburg

(1. DRV Indoor-Marathon Championat)

Einmal Medaillensatz zum Mitnehmen, bitte!

 

 

Alle Ruderer kennen das Problem:

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, die Regattasaison ist vorbei, die Tage werden ungemütlich und die Motivation für das winterliche Ergometer fahren will nicht so recht aufkommen. Da braucht es ein Trainings-Ziel!

Neben den organisierten Ergo Trainingseinheiten und der Women’s Challenge (vereinsintern auch für Männer) sind wir auf eine Veranstaltung der “Ruderei“ in Hamburg gestoßen: Ein Marathon (42,195 km) auf dem Ruderergometer als Wettkampf…und das Ganze in Hamburg direkt in der Hafencity. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen!

Also machten wir uns an einem Freitag auf die Reise Richtung Norden. Dort haben wir abends beim Italiener nochmal ordentlich unsere Kohlenhydratspeicher aufgefüllt. Am nächsten Morgen ging es dann um 8:30 Uhr zu Fuß vom Hotel zum Veranstaltungsort.

In einem schönen Raum mit großer Spiegelfront im Dachgeschoss eines alten Speichergebäudes der Hafencity waren die ersten Teilnehmer:innen schon fleißig am Ergo fahren. Gestartet wurde nämlich in zwei Blöcken jeweils zeitversetzt, so dass alle ungefähr gleichzeitig ins Ziel kamen.

Das Teilnehmerfeld war sehr weit gestreut von “einfach mal einen Marathon fahren“ bis zum Weltrekordhalter auf der Distanz und zwischen 30 bis über 80 Jahre alt. Viele kannten sich untereinander, scheinbar gibt es nicht so viele Leute, die so etwas machen.

Als erstes ging Sarah und kurz darauf Patrick an den Start. Alle bekamen ihren eigenen Countdown und wurden auf den ersten Zügen ordentlich angefeuert. Begleitet wurde das Ganze von einem DJ, der mit seinem Musikmix und seiner Moderation die Motivation hochhielt.

Angefeuert von allen Zuschauern kamen Sarah nach 3:26:21,5 und Patrick nach 3:06:21,9 erschöpft, aber glücklich im Ziel an. Kurz darauf startete ich im zweiten Block.

Nachdem alle gestartet waren, merkte man schnell, dass die Luft im Raum immer wärmer und der Sauerstoffgehalt niedriger wurde. Auch machten mir die Schlagfrequenzen meiner “Nachbarn“ es nicht einfacher in einen guten Rhythmus zu kommen. Der einer war konstant bei einem 27er (viel zu hoch für mich) und der andere bei einen 22er (viel zu niedrig)

Doch dank der Unterstützung von Sarah und Patrick wurden meine Getränke aufgefüllt und meine Musikwünsche an den DJ übermittelt. So arbeitete ich Kilometer für Kilometer von der Anzeige.

Auf den letzten 10km wurden dann die Beine immer schwerer. Jeder Zug schmerzte und man versuchte sich einfach nur noch durchzukämpfen. Nach einem beherzten Schlussspurt war ich nach 3:01:58,5 endlich im Ziel.

Bei der Siegerehrung konnten wir alle drei in unserer jeweiligen Rennklasse eine Medaille und damit einen kompletten Medaillensatz bejubeln (Sarah=Gold, Philipp=Silber, Patrick=Bronze).

Abends ging es dann noch mit den anderen Teilnehmern zum gemeinsamen Essen. Wir hatten lustige Unterhaltungen mit Leuten, die schon auf dem Ergo 59 Stunden am Stück oder einfach “nur“ einen Triple-Marathon gefahren sind. Ab hier war uns klar, dass wir nicht verrückt sind, nur weil wir einen Marathon gefahren sind.

Am nächsten Tag und nach einer kleinen Sightseeing-Tour machten wir uns, mit ordentlich Muskelkater, auf den Heimweg.

Unser abschließendes Fazit ist eindeutig:

Das machen wir nächstes Jahr wieder! Dann aber hoffentlich mit mehr Leuten aus dem Club. Denn alle, die einigermaßen regelmäßig trainieren können das schaffen. Am Ende ist es nur eine Kopfsache.

Autor: Mannheimer Ruder Club 1875 e.V.

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