Rudern auf der Lahn - eine Kaffeefahrt

"Wie nennt man einen Tag an dem man sich vornimmt einen Kaffee zu trinken? Kaffeeplantage". Flache Witze und die immerwährende Sorge keinen Kaffee zu haben bestimmten die 36km Wanderfahrt auf der Lahn von Weilburg nach Limburg. Ach ja, gerudert wurde auch.

Das Drama begann bereits kurz vor der Abfahrt am Nachmittag des 11. August am Bootshaus Rhein. 11 Ruder:innen fanden sich unter der Leitung des Wanderruderwarts Niklas Miroll pünktlich zur Abfahrt ein, doch plötzlich war Janine A. weg. „Die ist noch kurz Kaffeefilter holen“, meinte jemand, nichts ahnend, dass Kaffee das beherrschende Thema des Wochenendes bleiben würde.

Nach erfolgreichem Einkauf ging es dann ins beschauliche Weilburg an der Lahn, dem Startpunkt der Wanderfahrt. Dort durften wir im Gebäude des malerisch gelegenen Weilburger Rudervereins übernachten.

Wie wir reinkommen? „Einfach hinten durchgehen, die Tür ist immer offen“, meinte unser Kontakt, der leider terminlich verhindert war für die Übergabe – er musste in der örtlichen Kneipe Karten spielen. Auch für den MRC ging es unterhaltsam durch den sommerlichen Abend. Nach Stärkung in der Pizzeria, genehmigten sich die Wanderruderer am künstlichen Sandstrand von Weilburg noch einen Absacker. Für die Unterhaltung sorgte einmal mehr Tim H., welcher sämtliche Flachwitze der nördlichen Hemisphäre zum Besten gab. „Geht ein Cowboy zum Friseur, kommt raus - Pony weg!“ oder „Wie nennt man es, wenn eine Ordensschwester mit einem Hooligan abhängt? Nonn plus ultra“. Bestens gelaunt legten wir uns im Anschluss in der Bootshalle und der Umkleide schlafen. Doch am nächsten Morgen, Samstag 6:30Uhr, hieß es schon wieder: „Wo ist eigentlich Janine A.?“. Wir ahnen es: es hat mit Kaffee zu tun. (gefühlte) Stunden später endlich waren Kristin L. und sie zurück: „Wir hatten zwar Kaffeefilter, aber wir haben den Wasserkocher vergessen, deshalb sind wir nun sämtliche Läden abgefahren, um einen zu holen“.  Eine Wohltat muss es gewesen sein, als es dann kurze Zeit später hieß „Kaffee ist fertig“. Nun konnte es also endlich losgehen mit dem, wofür wir hergekommen waren: das Rudern auf der Lahn. Besonderheit bildet ein 200m langer Schiffstunnel mit anschließender Doppelschleuse vollgestopft mit Kanuten auf ihren ersten Metern.

Unsere Steuerleute Christina R. und Niklas M. mussten all ihr Können einsetzen um die zwei Boote heil durch das Gedränge und die Dunkelheit zu bringen.  Da der Tunnel nicht beleuchtet und zu eng zum Rudern ist, zogen die Steuerleute und die Bugperson die Boote an Haltestangen vorwärts während alle anderen die Ruder lang machten. Dann endlich war der Weg frei um sich Schlag für Schlag Richtung Tagesziel Limburg zu bewegen. Die malerische Strecke wurde immer wieder durch Schleusen unterbrochen und machten die Fahrt sehr abwechslungsreich, denn die ab 1809 erbauten Schleusen mussten vollständig von Hand bedient werden.

Zur Mittagszeit wurden die beiden Boote nach gut der Hälfte der Strecke hervorragend durch den Landdienst versorgt, bevor es im Anschluss über leichte Stromschnellen und weitere Schleusen bei strahlendem Sonnenschein zum Ziel Limburger Club für Wassersport ging.

Es folgte ein weiterer unterhaltsamer Abend moderiert von Tim H. welcher sich keine Chance entgehen ließ, einen Gag zu platzieren oder einen Mitstreiter auf den Arm zu nehmen. Am Sonntag mussten wir uns von Lahn verabschieden, aber nicht ohne, dass Limburg zum Abschied nochmal alles auffuhr, was es zu bieten hatte: Den Modellbauverein. Gut betuchte Herren mit ihren ebenfalls gut betuchten Modellbooten zogen gemächlich ihre Runden auf der Lahn und zogen sämtliche Frauen- und einige Männerherzen der MRCler in ihren Bann.

Nach der Heimfahrt und dem Abriggern wurde uns noch das Glück zuteil, das Wochenende mit dem Abschlussgrillen des Schnupperkurses abzurunden.

Autor: Mannheimer Ruder Club 1875 e.V.

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