Unsere Wanderruderfahrt von Eberbach nach Heidelberg. Oder: Die wilde 13 und der verschollene Rollsitz

An einem der heißesten Tage in einem der heißesten Sommer machten sich 13 erwachsene Breitensportler mit tatkräftiger Unterstützung für den Landdienst auf den Weg zur Geburtsstätte der Empacher Ruderboote: nach Eberbach.

Zu unserer diesjährigen Anfänger-Wanderfahrt von Eberbach nach Heidelberg machten wir uns in diesem Jahr mit der S-Bahn und dem Schienenersatzverkehr. Kurzfristig war ein Bus defekt und der andere Bus in Varese. Zum Glück konnte noch ein standesgemäßes Fahrzeug zum Transport der Boote aufgetrieben werden.

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Unser kleiner Anhänger macht sich gut hinter dem Cabrio.

Nach dem Abladen auf dem Hof unserer Ruder-Freunde des RG Eberbach 1899 folgte das riggern. Noch ahnte niemand, dass wir für 13 handgesteuert Reisende auf drei Booten nur 9 Rollsitze im Gepäck hatten.

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Fleißige Riggerarbeiten

Doch nachdem das Material in den meisten Booten korrekt eingebaut war, machte sich Ratlosigkeit breit. Sollte der Ausflug für eine:n Mitreisende:n schon vorbei sein, bevor er überhaupt begonnen hatte?

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Ratlosigkeit auf der Suche nach dem verschollenen Rollsitz

Auf der Suche nach dem Rollsitz wurden alle Wege mehrfach abgeschritten, nicht zuletzt zur Unterhaltung unseres Transportteams.

Petra sucht einen Rollsitz
Petra schreitet nochmal alle Wege ab. Doris amüsiert sich: ihr Platz im Cabrio ist sicher.

Glücklicherweise konnten wir einen Sitz vom RGE ausleihen und endlich aufs Wasser. Dort taten wir dann meistens das, was man so auf einer Wanderruderfahrt macht: wir legten ab, wir ruderten und wir schleusten.

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Die letzten taktischen Details werden vor dem Einsteigen ausgetauscht

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Hier legte man zum Teil auch mit der Strömung ab

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Beste Bedingungen für eine Wanderfahrt: Bestes Wetter, kaum Verkehr und ein ruhiger Neckar.

Nachdem im Vorfeld einige Geschichten von mehrstündigen Wartezeiten vor den Neckarschleusen erzählt wurden hatten wir wohl diesmal sehr viel Glück: an keiner der Schleusen mussten wir länger als 5 Minuten warten. Vielen Dank an die freundlichen Schleusenwärter, die natürlich nach jedem Schleusengang einen kleinen Toast erhielten.

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Die Crew der Rheinperle beim Schleusen in Hirschhorn - vorher

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Schleusen in Hirschhorn - nachher

An unserem Etappenziel, der Hochsee-Seglervereinigung Kurpfalz e.V. angekommen, gab es dort leider keine gebrauchsfertige Grillstelle (mehr?). Zu unserem großen Glück konnte auch hier unser Transport-Duo Improvisationstalent unter Beweis stellen und kurzfristig drei Einweg-Grills organisieren, um die wilden 13 zu verköstigen.

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Unser Pausenparkplatz

Nach dem Essen machten wir uns wieder auf den Weg und einige erlebten das “Suppenkoma” ihres Lebens. Aufgrund der großen Mengen an mitgebrachtem Grillgut, Salaten und vielen weiteren Leckereien, fiel das Rudern schwer und die Motivation in der prallen Mittagssonne schwand.

Einzelne nutzten derweil die langsame Fahrt um sich im spiegelglatten Neckar zu erfrischen.

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Nach der 3. Schleuse war die 2. Badepause eingeläutet

Nach der Erfrischung war der Stoffwechsel wieder auf Standby und die aufgenommene Energie stand für die nächste Etappe zur Verfügung: Das Rennen gegen “die Kurpfalz”. Da jede:r während diesem Rennen alles geben musste, gibt es von diesem Abschnitt leider keine Fotos. Die Legenden sagen allerdings, wir hätten “die Kurpfalz” fast abgehängt…

Es folgte eine weitere Schleuse bevor wir Heidelberg erreichten!

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Die Crew der Rheingold vor dem Heildelberger Schloß

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Die Crew mit ihrer Heinz Fritz vor dem Heidelberger Schloß

Auf den letzten Metern wurde uns vom Motorboot aus mit Moët zugeprostet, was leider zumindest unser Steuermann nur mit Wasser erwidern konnte. Ich habe mir sagen lassen, dies sei in Heidelberg so üblich, für unseren nächsten Ausflug müssen wir uns also besser vorbereiten ;-)

Nach dem abriggern und aufladen in den Lokalitäten unserer Ruderfreunde der Rudergesellschaft Heidelberg 1898 e.V. ging es dann wieder in Richtung Heimat. Nach der Bahnfahrt nach Mannheim noch eben den Hänger ablagen und die Boote verräumen. So ging eine schöne, erlebnisreiche Wanderruderfahrt zu Ende!

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Eine schöne Wanderruderfahrt ging zu Ende: Hoffentlich bis nächstes Jahr!

Autor: 
Patrick P.
Datum: 
Sonntag, 4 September, 2022 - 09:13